Finden Sie Antworten auf die häufigsten Fragen zu DAB+, dem Radio der Zukunft.
DAB ist die Abkürzung für «Digital Audio Broadcasting», also die digitale Verbreitung des Radiosignals über eine Antenne. Das «+» steht für die neueste Digitalisierungstechnik; sie bringt eine noch bessere Tonqualität und erlaubt es, noch mehr Programme gleichzeitig zu verbreiten. Die Schweiz gehört in diesem Bereich zu den führenden Ländern Europas. Schon heute können in unserem Land rund 130 Programme mit dem Digitalradiogerät empfangen werden. DAB+ wird das neue Zuhause für Radioprogramme und wird in einigen Jahren die UKW-Verbreitung ablösen.
DAB+ hat gegenüber UKW deutliche Vorteile: Es bietet eine wesentlich grössere Vielfalt an Programmen, die Tonqualität ist besser, der Empfang robuster und frei von Störungen. Zudem ist die Technik offen für die Anforderungen und Angebote der digitalen Welt. Dazu zählen beispielsweise Aufnahmemöglichkeiten oder zeitversetztes Hören, die grafische Übermittlung von Verkehrsinformationen oder der Empfang von Textnachrichten. Im Unterschied zum Empfang von Radioprogrammen über Internet ist DAB+ frei und kostenlos und auch bei Netzüberlastung uneingeschränkt empfangbar.
Nein. Es fallen ausser den Kosten für das neue Empfangsgerät keine zusätzlichen Kosten an.
Radio ist als einziges Medium noch nicht digitalisiert. Mit der analogen UKW-Verbreitung sind aber viele heute selbstverständliche Anwendungen der digitalen Welt nicht möglich, beispielsweise die Übertragung von Text und Bildern oder die Anbindung ans Internet. Mit UKW ist auch kein weiterer Ausbau des Programmangebots möglich, da keine zusätzlichen Frequenzen vorhanden sind. Die DAB+-Verbreitung ist zudem kostengünstiger und spart Energie.
Ja, herkömmliche UKW-Radios können DAB+ nicht empfangen. Auf dem Gerät muss der Vermerk «DAB+» stehen; der Hinweis «digitales Radio» reicht nicht, da er sich lediglich auf das digitale Display bezieht. Eine Übersicht über die passenden Geräte finden Sie unter Neue Radios.
Wenn Sie die Radioprogramme an der Stereoanlage (oder auch am PC, Smartphone, Tablet oder an der Multiroomanlage) über das Internet beziehen, liegen die Signale zwar nicht in DAB+-, aber bereits in digitaler Form vor (MP3-Stream). Wird UKW abgeschaltet, müssen Sie somit gar nichts machen und auch gar nichts kaufen.
In den kommenden zwei bis drei Jahren schon. Anschliessend werden die Radiostationen schrittweise ihre UKW-Sender abschalten, und in einigen Jahren werden alle UKW-Sender stumm sein. Ab 2020 und mit neuen bzw. verlängerten Radiokonzessionen sind die Radioveranstalter nicht mehr verpflichtet, ihre Programme über UKW zu verbreiten. Da eine Doppelverbreitung sehr kostspielig ist, dürften sich viele Radiostationen ab 2020 überlegen, UKW schrittweise abzuschalten.
Sie brauchen etwas Geduld. Es mag Ihnen zwar wenig tröstlich erscheinen, aber der Aufbau der UKW-Versorgung in der Schweiz dauerte rund 40 Jahre. DAB+ wird erst seit rund sieben Jahren intensiv gefördert, und trotzdem verfügt die Schweiz schon heute über die weltweit beste DAB+-Abdeckung. Lücken gibt es momentan in Randregionen, in Kellern und zum Teil in dicht überbauten Zentren noch einige.
Das hängt davon ab, auf welchem Netz Ihr Sender vertrieben wird. DAB+-Sendernetze werden in der Schweiz von diversen Unternehmen gebaut und betrieben. Die SRG besitzt ihre eigenen Netze, und sie betreibt eine Website, die Einblick in die geografische Verbreitung der einzelnen Programme gibt: www.broadcast.ch/de/empfangsgebiet
Die privaten kommerziellen Programme verbreitet in der Deutschschweiz die Swiss Media Cast (SMC). Entsprechende Hinweise finden Sie auf der folgenden Website: www.swissmediacast.ch/en/radiostationen
Nicht kommerzielle Radiostationen werden von der Plattform Digris verbreitet, allerdings nur in grösseren Agglomerationen. Details finden Sie hier: http://digris.ch
Ja, die Abdeckung liegt schon heute bei rund 98 Prozent, entlang der Strassen und Autobahnen sogar bei 99 Prozent. Mehr dazu finden Sie unter Mehr Empfang. Bereits heute sind die meisten UKW-Programme über DAB+ empfangbar, und zwar in einem wesentlich grösseren Sendegebiet, als dies bei UKW der Fall ist.
DAB+ wurde speziell auch für den Empfang unterwegs entwickelt. Die meisten Neuwagen sind heute standardmässig mit einem DAB+-Gerät ausgerüstet. Doch der DAB+-Empfang ist auch in älteren Fahrzeugen möglich, entweder, indem Sie Ihr Auto mit einem DAB+-Radio nachrüsten, oder indem Sie einen DAB+-Adapter einbauen, der die digitalen Signale an Ihr bestehendes Autoradio weiterleitet. Informieren Sie sich bei Ihrem Garagisten über die beste Lösung.
Bei DAB+ müssen nicht mehr wie früher Frequenzen gesucht werden. Mit einem Senderdurchlauf oder Scan werden alle vorhandenen Programme ganz automatisch gefunden. Wie Sie einen Senderdurchlauf durchführen, unterscheidet sich von Gerät zu Gerät. Konsultieren Sie dafür bitte die Bedienungsanleitung Ihres Geräts.
Kein Radioempfang im Tunnel ist ärgerlich. Dass das DAB+-Signal in einzelnen Tunnels immer noch fehlt, dürfte jedoch in naher Zukunft kein Thema mehr sein: Das Bundesamt für Strassen (ASTRA) hat sich des Problems angenommen und wird bis Ende 2018 alle Nationalstrassentunnels mit über 300 Meter Länge mit DAB+-Sendeanlagen ausrüsten. Die Arbeiten laufen auf Hochtouren, und bereits heute sind alle neuen oder kürzlich sanierten Tunnels mit DAB+-Sendeanlagen bestückt, so zum Beispiel auch der Gotthardtunnel. Gegenüber UKW hat die DAB+-Tunnelversorgung den grossen Vorteil, dass Sie nicht nur ein paar wenige UKW-Programme empfangen können, sondern die gesamte digitale Programmpalette, die in bestimmten Regionen gegen 120 Programme umfasst.
Wenn Sie die Radioprogramme an der Stereoanlage (oder auch am PC, Smartphone, Tablet oder an der Multiroomanlage) über das Internet beziehen, liegen die Signale zwar nicht in DAB+-, aber bereits in digitaler Form vor (MP3-Stream). Wird UKW abgeschaltet, müssen Sie somit gar nichts machen und auch gar nichts kaufen.
Bis zum definitiven Abschaltentscheid wird auch die Frage geklärt sein, in welcher Form nach der Abschaltung die Katastropheninformation stattfinden soll. Die entsprechenden Arbeiten sind gegenwärtig in vollem Gange.