Medienmitteilung

16. Mai 2014

SRG treibt digitale Medienwelt weiter voran

Am SRG-Branchenforum vom 15. Mai drehte sich alles um Broadcast und Broadband. Im Raum stand die Frage: «Traumpaar oder Singles»?» Der Grundtenor lautete: Wenn sich attraktive Inhalte und neuste Technologien Hand in Hand weiterentwickeln, werden beide Seiten gewinnen. Denn auch in der digitalen Welt zählt letztendlich das Medienerlebnis und damit der zufriedene Nutzer, die interessierte Konsumentin.

Die SRG hat den Wechsel in die digitale Welt als Broadcaster erfolgreich vollzogen, wie Marco Derighetti, Direktor Operationen SRG, vor Vertretern von Kabelnetzbetreiber, Telekom- und Onlineunternehmen sowie Gerätehersteller aufzeigte: HDTV ist eingeführt, der Parallelbetrieb HD/SD wird voraussichtlich im Jahr 2015 eingestellt. Ergänzend dazu haben die SRG-Sender SmartTV-Angebote auf Basis von HbbTV (Hybrid broadcast broadband TV) lanciert, die nun laufend ausgebaut werden und auf steigende Nachfrage stossen. So wurden SRF+, RTS+ und RSI+ während der Olympischen Winterspiele Sotschi zusätzlich sehr gut genutzt. Auch während der kommenden Fussball-WM wird die SRG ihr Angebot wieder mit attraktiven SmartTV-Inhalten anreichern. Gerade bei solchen Events erfreuen sich Zusatzinhalte grosser Beliebtheit.

Im Bereich Radio hat sich DAB+ als Nachfolger von UKW mittlerweile fest etabliert. Das heutige Angebot an Programmen, Reichweite und Zusatzdiensten auf DAB+ wäre mit UKW nicht zu realisieren. Gemäss Marcel Regnotto, Leiter Sektion Medien beim Bakom, wird DAB+ mittelfristig UKW ablösen. Die UKW-Versorgungspflicht soll in den nächsten Jahren gelockert werden. Im Raum stehe eine graduelle und koordinierte Ablösung von UKW durch DAB+ in den Jahren 2020 bis 2024, führte Regnotto weiter aus. Die SRG beteiligt sich aktiv an einer branchenübergreifenden Arbeitsgruppe («DigiMig») zur Gestaltung der Migration von UKW zu DAB+.

Da die SRG ein überaus heterogenes Publikum bedient, trägt sie dieser grossen Bandbreite mit einer klaren Strategie Rechnung. Ohne das ältere Publikum zu vernachlässigen, spricht sie verstärkt auch das jüngere, städtische und mobile an: über soziale Netzwerke, interregionale und weitere Kooperationen, mit Eigen-produktionen sowie als Pionierin bei Inhalten und als Early Follower bei technologischen Trends. Dazu Marco Derighetti: «Wir sehen vielfältige Perspektiven, die neue Herausforderungen bringen. Die Erfolgsfaktoren sind attraktive, differenzierte Inhalte, geeignete Plattformen und individualisierte Anwendungen.»

Weitere Referenten beleuchteten mitunter die Entwicklungen bei der Kommerzialisierung von Second Screen und wie klassische Werbung auf digitalen Plattformen interaktiv werden kann: Der Blue Button – in Anlehnung an den Red Button der SmartTV-Angebote – eröffnet den Zugang zu interaktiver TV-Werbung mit Votings, Gewinnspielen, E-Shops usw. Momentan läuft ein Pilotprojekt. Die Entwickler streben eine Lösung an, an der sich die gesamte Branche beteiligen kann.

An einer spannenden Podiumsdiskussion mit Strategen und Experten von UPC Cablecom, Swisscom, Samsung, Filmwords, Publisuisse, SRG und SRF wurden weitere Trends thematisiert. So sind für die SRG unter anderem vermehrte Eigenproduktionen und Inhalte mit klarem Bezug zur Schweiz wichtige Erfolgsfaktoren im Wettbewerb gegen ausländische Medienkonzerne und «Raison d‘être» des Service Public. Auf der technischen Ebene stehen zum Beispiel Fernseher mit «curved» Screens (selbstredend mit Internetzugang), der Wandel der Netzbetreiber von der «Pipeline» zur Plattform, Social-TV oder 4K-Technologie. Momentan bietet weltweit noch kein Broadcaster 4K an. Die SRG, die kürzlich zu HD gewechselt hat, wird auch diese Entwicklung aufmerksam verfolgen.

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